Der menschliche Körper ist nicht für große Temperaturunterschiede gebaut. Ein häufiger Wechsel zwischen Wärme und Kälte und umgekehrt schwächt das Immunsystem, schadet der Haut und beeinträchtigt die Schlafqualität sowie das Sehvermögen. „Der Wechsel zwischen warm und kalt beeinflusst den gesamten Organismus. Was die Augen betrifft, kommt es am häufigsten zum Reflex-Tränenfluss, zu Brennen und Augenrötungen, manchmal auch zum Gefühl eines momentanen Schleiers vor den Augen. Bei diesen Übergängen leiden auch die Hautpartien um die Augen, die sehr dünn sind und über keine Fettschicht verfügen. Falls es nicht möglich ist, den häufigen Temperaturschwankungen auszuweichen, z. B. der Arbeit wegen, ist es gut, regelmäßig künstliche Tränen zu verwenden, da der Tränenfilm bei häufiger Temperaturänderung tatsächlich sehr leidet“, sagt Pavel Stodůlka, Vorstand des Augenklinik-Netzwerks Gemini.

Einen mehrmals am Tag erfolgten Wechsel aus der Wärme in die Kälte werden wohl die meisten Menschen nicht vermeiden können. Beim Aufenthalt im Freien sollte man daher unbedingt an den richtigen Schutz der Augen zu denken. „Die kalte Luft verursacht unangenehmen Tränenfluss, Brennen und Rötungen. Der Wind kann darüber hinaus Staub und Unreinheiten in die Augen verfrachten, was zu Reizungen der Augen, zu Bindehaut- und Hornhautentzündungen führen kann. Es kann auch zur Reizung der dünnen Haut rund um die Augen kommen. Für die Augenpartien ist die Anwendung von Cremen mit mehr Fettgehalt von Vorteil, die die Austrocknung der Haut verhindern. Eine übliche Erscheinung beim Übergang von der Wärme in die Kälte sind beschlagene Brillengläser. Dies ist nicht nur unangenehm, sondern in manchen Fällen auch gefährlich, beispielsweise beim Lenken von Fahrzeugen. Obwohl es verschiedene Antibeschlags-Beschichtungen von Brillen gibt, ist eine Laseroperation noch immer die praktischste Lösung, um den Augendefekt auf die Dauer loszuwerden“, empfiehlt Pavel Stodůlka.

Auch in Innenräumen und in der Wärme sind die Augen nicht geschützt. „Selbst überheizte Räume bekommen der Sehkraft nicht gut. In diesem Fall kommt es zu einer schnelleren Tränenverdunstung und es können Symptome des sogenannten trockenen Auges auftreten, zum Beispiel Rötungen, Brennen, Schneiden, das Gefühl eines Fremdkörpers im Auge oder verschwommenes Sehen. Daher sollte man das Heizen in Räumen nicht übertreiben. Für das allgemeine Wohlbefinden des Organismus, einschließlich der Augen, ist eine Temperatur von 18 bis 22 Grad Celsius geeignet“, führt Pavel Stodůlka an.