Die Schulkinder kehren in Kürze auf die Schulbank zurück. Die Tschechische Schulaufsichtsbehörde behauptet, dass sich während eines Schuljahres in den Grundschulen mehr als 40.000 Unfälle ereignen. Am meisten handelt es sich um Verletzungen der Extremitäten, aber auch die Augen sind keine Ausnahme.

Die Kinder sind in den Grundschulen täglich möglichen Augenverletzungen ausgesetzt. Die größte Gefahr droht bei über 10jährigen  Kindern, insbesondere während der Pubertät und der Adoleszenz. Bis zu einem Drittel der akuten Fälle in der Kinderambulanz hängt mit Augenverletzungen zusammen.

Laut Denisa Darsová, der leitenden Ärztin in der Kinderambulanz Augenklinik  Gemini in Liberec (Reichenberg), treten oft Augenverletzungen im schulischen Umfeld auf.  Oberflächenverletzungen der Hornhaut, die z. B. durch ein Blatt Papier oder einen Bleistift verursacht werden, kommen häufig vor, genauso wie stumpfe Augenverletzungen im Turnunterricht oder bei sportlichen Aktivitäten.

“Bei einer Augenverletzung können wir die veränderte Form der ursprünglich runden Pupille sehen und wir können auch die veränderte Farbe der Iris wegen der Blutung sehen.  Die Integrität des Auges bleibt aber unversehrt und wir sprechen daher von geschlossenen Augenverletzungen. Zu den schweren Augenverletzungen von Schulkindern gehören vor allem offene Augenverletzungen, die bei unvorsichtiger Handhabung von Scheren, Zirkeln oder anderen scharfen Gegenständen entstehen. Oft treffen wir auch auf Narben im Gelben Fleck, der Stelle des schärfsten Sehens, verursacht durch das Licht eines Laserpointers direkt in das Auge,“ führt  Denisa Darsová an.

Erste Hilfe ist wichtig, nicht immer wissen allerdings die Lehrkräfte, wie sie sich verhalten sollen.  „Es gibt paar Grundsätze, die bei der Erstversorgung des verletzten Auges einzuhalten sind. Das verletzte Auge soll weder verbunden noch darauf gedrückt werden. Bevor Sie die Augenlider des Kindes berühren, waschen Sie sich gründlich die Hände.  Berühren Sie das betroffene Auge nicht, drücken Sie es nicht, massieren Sie es nicht und bemühen Sie sich möglichst zu verhindern, dass das Kind das verletzte Auge berührt. Wichtig ist, dass Augenreiben verhindert wird. Versuchen Sie nicht, den Fremdkörper zu beseitigen, außer durch Spülen mit fließendem Wasser. Es droht sonst, dass die Augenoberfläche, insbesondere die Hornhaut, zerkratzt wird. Jede ernstere Augenverletzung muss von Augenärzt*innen untersucht werden, damit festgestellt wird, ob nicht eine tiefere Schädigung vorliegt,“ sagt Pavel Stodůlka, Vorstand des Augenklinik-Netzwerks Gemini.