Vor einem Vierteljahrhundert musste der Patient nach einer Grauer-Star-Operation viele Tage im Krankenhaus verbringen und für den Rest seines Lebens eine sehr starke Brille tragen. Die Entwicklung auf dem Gebiet der Operationsmethoden, -Technologien und -Materialien brachte jedoch eine bedeutende Verbesserung des eigentlichen Eingriffs, erhöhte seine schonende Funktion und verkürzte entscheidend die Nachbehandlungsdauer. Grauer-Star-Operationen werden ambulant durchgeführt, dauern etwa 20 Minuten und der Patient kann danach allein nach Hause gehen.

Die Augenanästhesie erfolgt nur durch Augentropfen, in selteneren Fällen mit Injektion. Nur ganz ausnahmsweise – z. B. bei kleinen Kindern oder geistig Behinderten wird Vollnarkose angewendet. Sehr wichtig ist die Größe des Operationsschnitts. Die besten Chirurgen, die Ärzte des Augenzentrum Gemini nicht ausgeschlossen, operieren heute mit dem sog. Mikroschnitt, d. h. einem Schnitt von ca. 2 mm. Der Hauptvorteil einer Kataraktbehandlung mit dem Mikroschnitt ist die schnelle Heilung und anschließende hohe Sehqualität, der kleine Schnitt und seine nachfolgende Heilung führt nämlich zu keiner Änderung der natürlichen Hauptkrümmung.

Heute stehen Augenchirurgen und ihren Patienten eine große Auswahl künstlicher Intraokularlinsen für die Kataraktoperation zur Verfügung. Die einzelnen Linsentypen unterscheiden sich im Material, aus dem sie bestehen und in ihrer Form. Als am meisten entwicklungsfähiges Material gilt Akrylat. Das Material wird vom Auge sehr gut toleriert und ermöglicht die Herstellung entsprechend geformter Linsen. Für die Mikroschnitt-Operation sind jedoch nur einige Intraokularlinsen geeignet.