Keratokonus-Behandlung mit der Methode CXL (Corneal Cross Linking)

Das Wort Keratokonus wurde aus dem Griechischen “Kerato” für Hornhaut (Kornea) und “Konos” für Kegel, Abschrägung gebildet. Keratokonus ist eine Hornhauterkrankung, bei der sich die sphärische Wölbung in einem bestimmten Bereich kegelförmig verformt, was zur Verschlechterung des Sehvermögens führt. Die Progression der Erkrankung hängt vom Alter des Patienten und Dauer der Beschwerden ab. Je früher die Erkrankung auftritt, desto schneller ist ihre Entwicklung. Keratokonus tritt häufig in beiden Augen auf, meist asymmetrisch.

Beim Keratokonus handelt es sich um eine erbliche Erkrankung, die manchmal Generationen “überspringt”. Sie beginn in der Regel in der Pubertät und wird mit dem Allergie-Phänomen assoziiert. Das Augenreiben kann zur schnelleren Entwicklung der Krankheit beitragen.
Zu Beginn der Erkrankung reicht meistens eine Korrektur mit Brille. Mit der Zeit nimmt die Ausdünnung und Verwölbung der Hornhaut immer mehr zu, was zum unregelmäßigen Astigmatismus führt. Dieser Zustand lässt sich nicht mehr mit einer Brille korrigieren, deshalb werden zur Korrektur der pathologischen Hornhautkrümmung luftdurchlässige Kontaktlinsen eingesetzt. Auch wenn durch die Brille oder Kontaktlinsen die Sicht korrigiert wird, können die Sehhilfen die Krankheitsentwicklung nicht stoppen. Bisher bestand die Behandlung in einer komplizierten, risikobehafteten und kostenaufwendigen Hornhauttransplantation.

Das Prinzip der photochemischen Hornhautvernetzung wurde von dem deutschen Professor Theo Seiler entwickelt, der derzeit in Zürich tätig ist, wo er diese Methode im Herbst 2006 Dr. Stodůlka beigebracht hat. Dr. Stodůlka hat dann für diese Methode die international verwendete Bezeichnung CXL vorgeschlagen. Die Hornhautvernetzung erfolgt in zwei Schritten. Zunächst wird das Gewebe mit einer gelben Vitamin-B2-Lösung beträufelt und anschließend mit einer speziellen UV-Lampe mit Wellenlänge von 365 mm bestrahlt. Die dabei entstandenen chemischen Verbindungen verstärken die Hornhaut, ohne ihre Transparenz zu verschlechtern. Durch die wesentlich mehr schonende und mehr sichere Methode lässt sich bei vielen Patienten eine Hornhauttransplantation vermeiden. Prim. Stodůlka hat als erster in Tschechien die CXL-Behandlung mit einer Laserkorrektur der Hornhaut kombiniert. Dabei wird während des Eingriffs zunächst per Laser die Augenform angepasst. Anschließend wird das Auge so verstärkt, dass sich seine Form stabilisiert. Die CXL-Methode wird außerdem mit Hornhautimplantaten, den sog. Ringen kombiniert.

Beschleunigter Cornea-Crosslinking

2011 führte Dr. Stodůlka als erster in Tschechien den beschleunigten Cornea-Crosslinking ein, bei dem die Eingriffsdauer von 30 Minuten auf nur drei Minuten reduziert wird. Für diesen Eingriff setzt die Klinik Gemini das Gerät Avedro KXL aus den USA ein. Der Eingriff erfolgt ambulant und wird nicht von den Krankenkassen übernommen.

Formstabile RGP-Kontaktlinsen

Die Augenklinik Gemini bietet in ihrer Klinik in Prag-Průhonice die Applikation formstabiler RGP-Kontaktlinsen (von der Firma Hecht Contactlinsen GmbH) an. Die formstabilen Kontaktlinsen kompensieren teilweise die unregelmäßige Form der Hornhaut bei einem Keratokonus.

Was sind formstabile Linsen und welche Vorteile gegenüber weichen Kontaktlinsen können sie anbieten?

  • individuell (maßgeschneidert) angefertigte Kontaktlinsen (gemäß den Daten aus dem computergestützten Video-Keratograph)
  • hohe Sauerstoffdurchlässigkeit
  • sehr kleine Abmessungen (ca. 9,6 mm Durchmesser)
  • sehr guter Austausch des Tränenanteils unter der Kontaktlinse
  • hohe Sehqualität
  • kein Risiko vom Austrocknen der Kontaktlinsen
  • sehr guter und langzeitiger Tragekomfort
  • Pflegeleichtigkeit
  • einfachere Handhabung
  • 1 – 2 Jahre Lebensdauer

Die formstabilen Kontaktlinsen erhalten daher die Physiologie des Auges viel besser als die weichen Kontaktlinsen.

Für wenn sind die formstabilen Kontaktlinsen geeignet?

  • für Personen, die täglich Kontaktlinsen tragen wollen
  • für Personen, die länger als 10 Stunden am Tag Kontaktlinsen tragen
  • für Personen, die unter einem Hornhaut-Astigmatismus leiden
  • für Personen mit einer unregelmäßigen Hornhautform (z. B. Keratokonus, pelluzidale marginale Degeneration, nach einer Hornhauttransplantation, nach Hornhautverletzungen)