Kinder nützen verstärkt die modernen Technologien nicht nur im Unterricht, sondern auch in der Freizeit. Leider ist dies mit einem großen Risiko in Hinblick auf das Sehvermögen verbunden. Die am Handy, den Tablets und Computern verbrachte Zeit fordert ihren Tribut. Kinder-Ophthalmolog*innen beginnen von einer „Epidemie“ der Kurzsichtigkeit bzw. Myopie zu sprechen.

Im letzten Jahrzehnt stieg die Zahl der Kinder mit diagnostizierter Myopie um etwa 30 %. Diese Erkrankung, die sich üblicherweise etwa um das sechste Lebensjahr zu äußern beginnt, hat das Potenzial, das Leben eines Kindes erheblich zu beeinflussen. Bis zum Alter zwischen 13 und 15 Jahren kann die Fernsicht in Richtung Schultafel rasant sinken, falls keine geeignete Behandlung erfolgt. Zur Behandlung der Kurzsichtigkeit gehört oft das Tragen von Brillen, es gibt aber auch einige weitere konservative Methoden.

Eine der Neuigkeiten sind Brillenlinsen, die nicht nur die Myopie korrigieren, sondern auch ihr Fortschreiten verlangsamen. Brillen mit diesen Linsen verbessern nicht nur die Sehschärfe des Kindes, sondern sorgen auch für eine entschärfende periphere Augenzone, die einem weiteren Fortschreiten der Kurzsichtigkeit entgegenwirkt.

Was können wir sonst noch für die Erhaltung eines gesunden Sehvermögens unserer Kinder tun? Die Antwort ist: ausreichend Zeit im Freien zu verbringen. “Auch spezielle Brillenlinsen funktionieren nicht nach dem Prinzip eines Zauberstabs. Der Schlüssel zur Erhaltung der Sehkraft erfordert vor allem, den Lebensstil des Kindes zu ändern – eine Einschränkung der Zeit beim Computer oder Fernsehbildschirm und mehr verbrachte Zeit im Freien, wo ein anderes Lichtspektrum wirksam ist als beim Fernseher, der Deckenbeleuchtung oder dem Bildschirm. Kinder schauen dabei mehr in die Ferne als bei den Tätigkeiten zu Hause, womit sie ihre Sehkraft stärken,“ schließt Pavel Stodůlka.